Hintergrundinformation

Auf dieser Seite des Blogs soll verdeutlicht werden, dass es sich bei den Aktionen in Spielfeld um rassistische Mobilmachung organisierter Rechtsextremer handelt.

Wie auch in Deutschland, versuchen organisierte Neonazi-Strukturen in Österreich immer häufiger die diffusen Ängste und Ressentiments „besorgter Bürger_innen“ als Steigbügel für die eigene menschenverachtende Politik nutzbar zu machen.

Aufschwung und (Re-)Politisierung von Hooligans gehen in Österreich derweil nur schleppend voran, auch wenn eine derartige Tendenz bereits erkennbar ist. Daher verwundert es nicht, dass ein guter Teil des harten Kerns der Organisation von rassistischen Protesten hierzulande dieser Szene entspringt.

Nennenswert sind bei diesem Prozess vor allem die Organisatoren_innen der Pegida Demonstrationen, von denen hier zwei beispielhaft herausgegriffen werden:

Christian Arnoth ist einer der Hauptverantwortlichen bei Pegida. Er unterhält gute Verbindungen zu Martin Sellner („Identitäre“) und lässt keine Gelegenheit aus bei reaktionären Aufmärschen aufzutreten.

Christian Arnoth

Christian Arnoth

sellner+arnoth

Arnoth scherzt mit Martin Sellner

Freisinger+Arnoth Marsch für Familie

Markus Freisinger (li.) mit Christian Arnoth beim „Marsch für die Familie“

chrissi pegida

Christian Arnoth (li.) vor einer geplanten Unterkunft für Geflüchtete in Leoben

Arnoth bei PDV

Arnoth als Ordner bei der Kundgebung der PDV in Graz

Markus Freisinger stammt aus der Hooligan-Szene von Rapid Wien. Er hat vor kurzem die Fanseite „Werwölfe Rapid Wien“ auf Facebook gegründet. Einen Fanclub-Status dürfte er allerdings nicht bekommen und auch sonst ist er damit im Stadion noch nicht aufgefallen. Freisinger ist gut vernetzt mit sämtlichen Neonazis aus der Szene, wie zum Beispiel Gregor Tschenscher und engagiert sich fleißig bei Pegida.

Markus Freisinger beim "Marsch für die Familie"

Markus Freisinger beim „Marsch für die Familie“

Freisinger Pegida Gesamt

Posting von Markus Freisinger (klicken zum Vergrößern)

Freisinger Posting Gesamt

Posting von Markus Freisinger (klicken zum Vergrößern)

Über die „Identitären“ wurde schon viel geschrieben. Einiges könnt ihr hier und hier nachlesen. Da sie als Gruppe in den letzten Wochen immer wieder bei Aktionen an der Grenze aufgefallen sind und auch für den 15.11. mobilisieren finden wir es dennoch wichtig ihre aktuelle „Personalpolitik“ ein wenig zu beleuchten. Nachdem die miserable Lage der Refugees, einhergehend mit einem, von staatlicher Seite, künstlich erzeugten Notstand, Österreich und Mitteleuropa entgültig erreicht haben, treten Rechtsextreme und Initiativen „Besorgter Bürger_innen“ immer offensiver auf. Dass die „Identitären“, als neofaschistische Gruppierung, genau solche Menschen anzieht und in ihre Strukturen eingliedert, verwundert nicht weiter. Allerdings hat sich ihr Umgang nach Außen hin mit expliziten Neonazis verändert. Zunächst wurden sämtliche Anzeichen neonazistischer Beteiligung an Aktionen der „Identitären“ geleugnet oder als linke Provokation abgetan. Nun prägen, vor allem in den ländlichen Ablegern der Gruppe, immer mehr rechte Hooligans und Neonazis offen das Bild der „Identitären“.

Beispiele:

Kai Rolf Müller alias „Rocker Rolf“ ist vor einigen Monaten aus Northeim zu seiner Frau Doro Müller nach Wien-Umgebung gezogen. Er war Mitglied der designierten NSDAP-Nachfolgerin, der „Freiheitlichen Arbeiter Partei“ (FAP), welche 1995 verboten wurde. Außerdem tritt er regelmäßig als Neonazi-Liedermacher auf und ist Präsident des Chapters „Süd-Harz“ der neonazistischen Bruderschaft „Signs of the Hammer“.

Seine lange Geschichte in der organisierten Neonazi-Szene führt er nun hier bei den „Identitären“ fort.

Kai Müller (li.) mit Lunikoff

Kai Müller (re.) mit Lunikoff

Beim "Rock für Deutschland" 2014 in Gera

Beim „Rock für Deutschland“ 2014 in Gera

An der Grenze mit den "Identitären"

An der Grenze mit den „Identitären“

Rocker Rolf Doro Mueller Grenze

Links im Bild Doro Müller

Andreas Linhart, ein Hooligan mit guten Kontakten zur organisierten Neonazi-Szene hat ebenfalls seinen Weg zu den „Identitären“ gefunden:

Linhart

Andreas Linhart

 

linhart schwarze sonne

Die Schwarze Sonne am Oberarm spricht für sich

 

Andreas Linhart ns

Auch sonst mangelt es auf Linharts Facebook-Profil nicht an Nazi-Symbolik

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Linhart Idis

Und bei den „Identitären“ darf er auch mitspielen

Gerald Giesing ist seit einiger Zeit bei den „Identitären“ in Wien und Wiener Neustadt aktiv:

Gerald Giesing mit den "Identitären" bei einer Kundgebung in Wr. Neustadt

Gerald Giesing mit den „Identitären“ bei einer Kundgebung in Wr. Neustadt

Giesing Flashmob

Er beteiligte sich auch an dem „Identitären Flashmob“ am Nationalfeiertag vergangene Woche..

ss-tattoo giesing

..und posiert lässig mit SS-Totenkopf Tätowierung. Martin Sellner gefällt’s.

Der Neonazi Andreas „Zwetschke“ Zepke treibt sich ebenfalls seit einiger Zeit im Umfeld der „Identitären“ herum. Zepke ist Anfang der 2000er als einer der Faschos aufgefallen, welche mit Christian Machowetz vorm EKH rumgestresst haben. Außerdem war er Teilnehmer am Nazi-Aufmarsch gegen die Wehrmachtsausstellung im Jahr 2002.
Er war bereits bei 2 Aktionen der „Identitären“ dabei. Bei deren kurzlebigen Balkonbesetzung und bei ihrer Demo am 6.6.2015 ist er beim Handschlag mit Thomas Sellner („Identitäre NÖ“) zu sehen:

Zepke-Sellner

Andreas Zepke und Thomas Sellner

andreas-zwetschke-zepke

Zepke bei der Demo

Die „neurechte Avantgarde“ hat sich inhaltlich und formal an die politischen und hegemonialen Bedingungen angepasst, lässt allerdings den Schleier des Heidegger-Lesekreises aus dem Elfenbeinturm fallen und enthüllt unter dem Druck der Straße seinen Kern antiliberaler und völkischer Ideologie.

Zum Abschluss möchten wir noch auf einen Bewohner Spielfelds aufmerksam machen, der am vergangenen Wochenende nicht nur dadurch aufgefallen ist, dass er dem rassistischen Mob hinter seinem Bauzaun und in seinem Beisl Schutz gewährt hat, sondern auch dadurch, dass er aus sicherer Entfernung durch seinen Zaun hindurch eine antifaschistische Spontandemonstration angegriffen hat. Werner Legat war auch schon bei der PEGIDA in Graz dabei und wohnt in Spielfeld. Er führt das Lokal „Las Legas“ in der Nähe des Grenzübergangs.

Werner Legat bei der Demo in Spielfeld am 31.10.2015

Werner Legat bei der Demo in Spielfeld am 31.10.2015

Werner Legat Josef Riemer

Werner Legat mit Josef Riemer Abg.z.NR für die FPÖ