Auf dieser Seite des Blogs soll verdeutlicht werden, dass es sich bei den Aktionen in Spielfeld um rassistische Mobilmachung organisierter Rechtsextremer handelt.
Wie auch in Deutschland, versuchen organisierte Neonazi-Strukturen in Österreich immer häufiger die diffusen Ängste und Ressentiments „besorgter Bürger_innen“ als Steigbügel für die eigene menschenverachtende Politik nutzbar zu machen.
Aufschwung und (Re-)Politisierung von Hooligans gehen in Österreich derweil nur schleppend voran, auch wenn eine derartige Tendenz bereits erkennbar ist. Daher verwundert es nicht, dass ein guter Teil des harten Kerns der Organisation von rassistischen Protesten hierzulande dieser Szene entspringt.
Nennenswert sind bei diesem Prozess vor allem die Organisatoren_innen der Pegida Demonstrationen, von denen hier zwei beispielhaft herausgegriffen werden:
Christian Arnoth ist einer der Hauptverantwortlichen bei Pegida. Er unterhält gute Verbindungen zu Martin Sellner („Identitäre“) und lässt keine Gelegenheit aus bei reaktionären Aufmärschen aufzutreten.
Markus Freisinger stammt aus der Hooligan-Szene von Rapid Wien. Er hat vor kurzem die Fanseite „Werwölfe Rapid Wien“ auf Facebook gegründet. Einen Fanclub-Status dürfte er allerdings nicht bekommen und auch sonst ist er damit im Stadion noch nicht aufgefallen. Freisinger ist gut vernetzt mit sämtlichen Neonazis aus der Szene, wie zum Beispiel Gregor Tschenscher und engagiert sich fleißig bei Pegida.
Über die „Identitären“ wurde schon viel geschrieben. Einiges könnt ihr hier und hier nachlesen. Da sie als Gruppe in den letzten Wochen immer wieder bei Aktionen an der Grenze aufgefallen sind und auch für den 15.11. mobilisieren finden wir es dennoch wichtig ihre aktuelle „Personalpolitik“ ein wenig zu beleuchten. Nachdem die miserable Lage der Refugees, einhergehend mit einem, von staatlicher Seite, künstlich erzeugten Notstand, Österreich und Mitteleuropa entgültig erreicht haben, treten Rechtsextreme und Initiativen „Besorgter Bürger_innen“ immer offensiver auf. Dass die „Identitären“, als neofaschistische Gruppierung, genau solche Menschen anzieht und in ihre Strukturen eingliedert, verwundert nicht weiter. Allerdings hat sich ihr Umgang nach Außen hin mit expliziten Neonazis verändert. Zunächst wurden sämtliche Anzeichen neonazistischer Beteiligung an Aktionen der „Identitären“ geleugnet oder als linke Provokation abgetan. Nun prägen, vor allem in den ländlichen Ablegern der Gruppe, immer mehr rechte Hooligans und Neonazis offen das Bild der „Identitären“.
Beispiele:
Kai Rolf Müller alias „Rocker Rolf“ ist vor einigen Monaten aus Northeim zu seiner Frau Doro Müller nach Wien-Umgebung gezogen. Er war Mitglied der designierten NSDAP-Nachfolgerin, der „Freiheitlichen Arbeiter Partei“ (FAP), welche 1995 verboten wurde. Außerdem tritt er regelmäßig als Neonazi-Liedermacher auf und ist Präsident des Chapters „Süd-Harz“ der neonazistischen Bruderschaft „Signs of the Hammer“.
Seine lange Geschichte in der organisierten Neonazi-Szene führt er nun hier bei den „Identitären“ fort.
Andreas Linhart, ein Hooligan mit guten Kontakten zur organisierten Neonazi-Szene hat ebenfalls seinen Weg zu den „Identitären“ gefunden:
Gerald Giesing ist seit einiger Zeit bei den „Identitären“ in Wien und Wiener Neustadt aktiv:
Der Neonazi Andreas „Zwetschke“ Zepke treibt sich ebenfalls seit einiger Zeit im Umfeld der „Identitären“ herum. Zepke ist Anfang der 2000er als einer der Faschos aufgefallen, welche mit Christian Machowetz vorm EKH rumgestresst haben. Außerdem war er Teilnehmer am Nazi-Aufmarsch gegen die Wehrmachtsausstellung im Jahr 2002.
Er war bereits bei 2 Aktionen der „Identitären“ dabei. Bei deren kurzlebigen Balkonbesetzung und bei ihrer Demo am 6.6.2015 ist er beim Handschlag mit Thomas Sellner („Identitäre NÖ“) zu sehen:
Die „neurechte Avantgarde“ hat sich inhaltlich und formal an die politischen und hegemonialen Bedingungen angepasst, lässt allerdings den Schleier des Heidegger-Lesekreises aus dem Elfenbeinturm fallen und enthüllt unter dem Druck der Straße seinen Kern antiliberaler und völkischer Ideologie.
Zum Abschluss möchten wir noch auf einen Bewohner Spielfelds aufmerksam machen, der am vergangenen Wochenende nicht nur dadurch aufgefallen ist, dass er dem rassistischen Mob hinter seinem Bauzaun und in seinem Beisl Schutz gewährt hat, sondern auch dadurch, dass er aus sicherer Entfernung durch seinen Zaun hindurch eine antifaschistische Spontandemonstration angegriffen hat. Werner Legat war auch schon bei der PEGIDA in Graz dabei und wohnt in Spielfeld. Er führt das Lokal „Las Legas“ in der Nähe des Grenzübergangs.